Neue Leitung der Tanne
Seit dem 1. April 2014 ist Mirko Baur neuer Leiter der Tanne, dem Zentrum für Bildung, Betreuung und Beratung taubblinder und hörsehbehinderter Menschen in der Deutschschweiz. Die langjährige Leiterin Erika Steiger wird noch projektorientiert für die Stiftung arbeiten. Mirko Baur ist Sonderpädagoge mit Erfahrungen im Bereich der mehrfachen Behinderung und Kommunikationsbeeinträchtigung sowie im Management von sozialen Einrichtungen.

ich-bin-da Produkte
tactuel_02_Aktuelles_ichbindaDie ich-bin-da-Produkte sind eine Serie von Produkten in frischer und frecher Aufmachung, die nach Anregungen von Menschen mit einer kognitiven Behinderung in Zusammenarbeit mit bekannten Schweizer Firmen entstanden sind. Damit stellen sie ein Novum im Detailhandel dar. Ich-bin-da soll zu einem Label werden wie etwa die Bio-Knospe oder Havelaar und bedeutet, dass das Produkt in Zusammenarbeit mit geistig behinderten Menschen entstanden ist.

Verspätete Transportunternehmen
Eine Umfrage der Online-Fachzeitschrift «agile – Behinderung und Politik» bei 112 Schweizer Transportunternehmen zeigt, dass nur die Hälfte das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) einhält. Der Gleichstellungsrat Egalité Handicap fordert, dass sich alle Transportunternehmen – allen voran die SBB – auch bei der Beschaffung von Rollmaterial an die Regeln der Barrierefreiheit halten.

Leise, aber tödlich
tactuel_02_Aktuelles_HybridfahrzeugDas europäische Parlament hat bestimmt, dass alle elektrischen Autos und Hybridfahrzeuge ein künstliches Motorengeräusch erzeugen müssen, damit Fussgänger und Radfahrer ihre Präsenz wahrnehmen können. Es kann sonst sehr gefährlich sein, einen Schritt auf die ja so leise Strasse zu wagen; und in Zukunft steigt der Elektroverkehr. In der EU sollen daher alle E-und Hybridfahrzeuge mit einem akustischen Warnsystem ausgestattet werden.

Tag der Offenen Tür
Am Samstag, 28. Juni 2014, lädt das Bildungs- und Begegnungszentrum BBZ, Schachenstrasse 9, 9016 St. Gallen, zum Tag der Offenen Türe ein. Von 9.30 bis 16.00 Uhr werden Arbeiten vorgestellt, Produkte von blinden und sehbehinderten Menschen verkauft, Selbsterfahrungen mit der Dunkelbrille und Tastboxen ermöglicht, und für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Sturzprävention im Bau
In Alters- und Pflegeinstitutionen ereignen sich zahlreiche Sturzunfälle. Durch bauliche Massnahmen kann eine Vielzahl von ihnen vermieden werden. Wie dies geschieht, zeigt die neue bfu-Fachdokumentation «Bauliche Massnahmen zur Sturzprävention in Alters- und Pflegeinstitutionen». Die Dokumentation ist auf Deutsch, französisch und italienisch erhältlich: www.stuerze.bfu.ch

 

Verkürzung der visuell-taktilen Abgangsmarkierungen auf Bahnperrons

von Gerd Bingemann

Mit der letzten Revision der öV-Verordnungen hat das Bundesamt für Verkehr leider für sehbehinderte Reisende eine Verschlechterung vorgenommen. Die für blinde Menschen äusserst wichtigen visuell-taktilen Abgangsmarkierungen auf Bahnperrons deckten bisher die ganze Perronbreite ab. Neu dürfen sie nur noch von der Sicherheitslinie her über eine Breite von 210 cm (inkl. Sicherheitslinie) verlegt werden. Auf breiten Perrons kann so eine respektable Lücke zwischen der reduzierten Abgangsmarkierung und dem Abgang selber entstehen. Damit laufen blinde Fussgänger Gefahr, (speziell bei Gedränge) den gesuchten Abgang zu verfehlen.
Die Sehbehindertenverbände und die Schweizerische Fachstelle Barrierefreier öffentlicher Verkehr (BöV) hatten diese Verschlechterung bekämpft – leider nur mit teilweisem Erfolg. Um eventuell eine Klage gegen diese entstandene Benachteiligung führen zu können, muss nun ein Bahnhof gefunden werden, an dem diese neue Regelung bereits umgesetzt wurde, wo eine grössere Lücke zwischen einer reduzierten Abgangsmarkierung und dem Abgang besteht. Das kann an Bahnhöfen der Fall sein, die in den letzten zwölf Monaten neu oder umgebaut wurden, oder bei welchen taktile Markierungen neu angebracht wurden. Falls Sie eine solche Situation antreffen, bitte wenn möglich mit Fotos dokumentieren und melden an: Schweizerische Fachstelle für behhindertengerechtes Bauen, Fachbereich sehbehinderten- und blindengerechtes Bauen, Frau dipl. Arch. ETH Eva Schmidt, Tel.-Nr. 044 299 97 96