Bereit für die Zukunft

Der SZB macht sich an die Realisierung der Aktionspläne im Rahmen seiner Strategie 2015-2017

Im Verlaufe des letzten Jahres hat der SZB strategische Aktionspläne für die Jahre 2015 – 2017 entwickelt. Sie werden sein Handeln in den kommenden drei Jahren und darüber hinaus wesentlich bestimmen. An der Delegiertenversammlung des SZB vom 13. Juni 2015 werden die groben Züge der Strategieplanung den Delegierten erläutert und zur Annahme empfohlen.

Von Norbert Schmuck und Matthias Bütikofer

 

„Das morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet“ besagt ein altes afrikanisches Sprichwort. Daraus ist leicht das Leitthema abzuleiten, das sich der SZB für seine „Strategie 2015-2017“ gegeben hat: „Bereit für die Zukunft“. Grundlage dieser Strategie bildete eine repräsentativ angelegte Umfrage im Rahmen der Wirkungs- und Ergebnismessung bei allen unseren unterschiedlichen Stakeholdern im vergangenen Jahr. Wir fragten uns dabei „Tun wir die richtigen Dinge richtig? Die Resultate dieser Umfrage, über die wir berichtet haben (vgl. tactuel Nr. 2/2014), waren für die Strategiebildung die Grundlage. Geholfen hat uns insbesondere der Umstand, dass wir in den Umfragen die Beurteilung sowohl der effektiv erreichten Qualität wie auch die Wichtigkeit einer Leistung in Erfahrung bringen konnten. Zu korrigieren gilt es in diesem Zusammenhang besonders Leistungsbereiche, bei denen aus der Sicht der betroffenen Menschen eine hohe Wichtigkeit mit einer tiefen effektiv erbrachten Qualität korreliert.

Branche als Ganzes stärken

Auf der Ebene der Dachorganisation setzt sich der SZB zum Ziel, die Branche als Ganzes durch ein „nutzbringendes Leistungsspektrum bezüglich Kompetenz, Verbindlichkeit sowie integrativer Wirkung“ zu stärken. Im Bereich der Interessenvertretung zum Beispiel zeigte die Umfrage, dass das Lobbying, die Koordination der Interessenvertretung, die Verhandlung der Leistungsverträge und die Kommissionsarbeit von den Stakeholdern als wichtig eingestuft wurden, währenddessen die Zufriedenheit damit noch verbessert werden kann. Eine Massnahme sieht nun vor, dass der SZB die Kommunikation und Orientierung der Stakeholder inhaltlich und über seine Kommunikationsinstrumente wie dem Newsletter verbessern will, um damit alle Stakeholder auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Eine weitere Massnahme sieht vor, das Wissen um das Leistungsvertragsprinzip im Allgemeinen und die spezifischen Ausprägungen und Entwicklungen der Controllingvorgaben nach Art. 74 IVG im Besonderen besser zu verankern. Fortan sollen regelmässige Kurse zu dieser Thematik im Rahmen des Fort- und Weiterbildungsangebots angeboten werden.

Bedürfnisse der Stakeholder stehen im Zentrum

Bei seinen direkten Dienstleistungen fokussiert sich der SZB noch intensiver auf die Bedürfnisse und Anliegen seiner Stakeholder. Im Hilfsmittelbereich ergab die Umfrage, dass für die Kund/-innen die Verkaufsberatung, die Gebrauchsschulung und vorhandene verständliche Bedienungsanleitungen sehr wichtig sind. Dem gegenüber wurde die Zufriedenheit mit der effektiv erbrachten Leistungsqualität deutlich tiefer beurteilt. Um dieser Diskrepanz entgegenzuwirken, werden die Bedienungsanleitungen aller Hilfsmittel komplettiert und laufend aktualisiert. Neu werden zudem für das Verkaufspersonal Schulungsvideos erstellt, die den Gebrauch einzelner Hilfsmittel erläutern und aufzeigen. Zudem ist vorgesehen, spezielle Schulungseinheiten für Kund/-innen anzubieten und regelmässige Beratungsschulungen für die Ressort-Mitarbeitenden durchzuführen.

Das Ressort Fort- und Weiterbildung wird dem „ewigen“ Dilemma zwischen dem SZB (tiefe Auslastung bei hohen Kurskosten) und seinen Mitgliedorganisationen (schnelle Qualifikationsverfahren der neu eingestellten Fachleute) entgegenwirken. Dieses Dilemma zeigte sich in der Befragung in Form von teilweise „lauwarmen“ Zufriedenheitswerten. Zukünftig wollen wir mit einer Dreiländer-Kooperation im deutschsprachigen Raum die Auslastung der Kurse und damit den Kurserbringungsrhythmus erhöhen und gleichzeitig die Kosten senken. Bereits 2016 starten die Rehabilitationsdisziplinen unter diesen neuen Vorzeichen.

Die Bekanntheit des SZB und des Themas Taubblindheit zu steigern, ist ein Ziel des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit. Eine Omnibusbefragung des Instituts Demoscope zur Bekanntheit und Reputation des SZB wurde Anfang 2014 bei der breiten Bevölkerung durchgeführt. 31% der Befragten gaben an, den SZB zu kennen oder schon einmal von ihm gehört zu haben. Ein befriedigender Wert, der allerdings Verbesserungspotenzial hat. Massnahmen, wie gezielte Medienversände auch in ausgewählten Regionalmedien und Fachmedien, konsequente Anwendung des Corporate Designs, Abstimmung von Spendenmailings und Medienversänden sollen den oben beschriebenen Wert sukzessive steigern.

Der integrale, strategische Aktionsplan des SZB umfasst 133 Seiten. Die hier aufgeführten Massnahmen bilden nur einen Ausschnitt aus dem Papier ab. Sie zeigen aber auf, dass die Umfrage-Resultate genau analysiert wurden und nun im Rahmen der Strategie zu konkreten Massnahmen führen werden. Diese werden im Laufe der nächsten drei Jahre umgesetzt, immer mit dem Ziel, unsere Werte und Dienstleistungen zu verbessern und die richtigen Dinge richtig zu tun!


Forschung zu Sehbehinderung im Alter wird vertieft

Der SZB wird in Zusammenarbeit mit mehreren Mitgliedsorganisationen die Forschung zu den Folgen einer Seh- oder Hörsehbehinderung im Alter weiter vertiefen. In diesem Frühjahr konnten folgende Studien lanciert werden:

  • Seh- und Hörsehbehinderung und Demenz: Adäquate Pflege und Betreuung im ambulanten und stationären Bereich (Folgestudie Institut Alter BFH und Hochschule für Heilpädagogik Zürich. Ziel: Erarbeitung von Leitlinien für die Pflege und Betreuung in Institutionen und in der ambulanten Altershilfe. Bericht ca. Februar 2016)
  • Leben mit Sehbehinderungen im Alter (Folgestudie Universität Zürich/ZfG. Ziel: Festlegung der quantitativen Verbreitung der 2014 definierten Folgen von Sehbehinderung bei Menschen nach 70, Entwurf und Überprüfung eines ressourcenorientierten Bewältigungsmodells z.H. der Praxis der Beratungs- und Rehabilitationsstellen in der Schweiz. Bericht gegen Ende 2016)

Weitere Informationen: Stefan Spring, SZB Forschungsbeauftragter, spring@szblind.ch