Ich gebe die Zeitschrift oft weiter

Ergebnisse aus der Leser/-innen-Umfrage zur Fachzeitschrift tactuel

Herausgeber und Redaktion der Fachzeitschrift tactuel im Dezember letzten Jahres wissen, wie die Meinung der Leserinnen und Leser über die Publikation ausfällt. Das Echo auf die Umfrage war bescheiden. Trotzdem sind die vielfältigen Antworten der Teilnehmenden aufschlussreich.

Von Norbert Schmuck

Ein Regal zeigt die verschiedenen Cover der Fachzeitschrift tactuel seit der Lancierung im 2012.

Mit 4 Ausgaben pro Jahr erscheint tactuel für die grosse Mehrheit der Leser „genau richtig“ häufig.
Bild: SZB

Von den Leserinnen und Lesern der Fachzeitschrift haben 4.19 Prozent an der Umfrage teilgenommen. Davon gaben 57 Prozent an, tactuel gefalle ihnen gut, sowohl unter den Lesern der Deutschschweiz wie auch der französischen Schweiz. 33 Prozent in der Deutschschweiz bewerteten die Zeitschrift mit einem „sehr gut“. In der Westschweiz war man mit der Höchstbewertung zurückhaltender.

Insgesamt haben etwas mehr Frauen (58%) als Männer an der Umfrage teilgenommen. Die stärkste Altersgruppe der Personen, die teilgenommen haben, liegt zwischen 50 und 65 Jahren. Das waren 58 Prozent. Über die Hälfte, nämlich 53 Prozent der Teilnehmenden, sind Fachpersonen, die entweder im Sehbehindertenwesen oder in einer nahen Branche tätig sind, zum Beispiel als Low Vision-Spezialistinnen, Rehabilitationsfachpersonen oder Augenärztinnen und Augenoptiker. 19 Prozent sind sehbehinderte Personen, die aber vorwiegend die Schwarzschriftausgabe lesen. Insgesamt gaben 88 Prozent der Teilnehmenden an, die Schwarzschrift-Ausgabe zu lesen. Diese Erscheinungsform wurde auch von zwei Dritteln als „sehr gut“ hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit beurteilt.

Auf die Frage, welche Rubrik am wichtigsten beurteilt wird, nannten 47 Prozent der Leserinnen und Leser die drei Artikel des „Schwerpunkt“. Die Ausrichtung der einzelnen Ausgaben auf Schwerpunktthemen, die mit dem Wechsel von der ehemaligen „SZB-Information“ zur Fachzeitschrift „tactuel“ vorgenommen wurde, wird offenbar geschätzt. Aber auch die Rubrik „Hilfsmittel“ gehört mit 42 Prozent zu den Spitzenreitern. Als wichtig wurden die Rubriken „Plattform“ (56%) sowie mit unterschiedlichen Bewertungen die drei Serviceseiten „Fort-und Weiterbildung“, „Fachliteratur“ und „Hörbuch- und Lesetipps“ beurteilt. Die Bewertung „Weniger wichtig“ erhielten das Editorial (33%), die „Vorschau“ (23%), „Aus dem SZB“ (22%) und die „Kulturtipps und Veranstaltungen“ (21%).

Die Fachzeitschrift erscheint viermal pro Jahr, was mit grosser Mehrheit (86%) als „gerade richtig“ beurteilt wurde. 85 Prozent der Teilnehmenden würden tactuel auch weiterempfehlen.

Lange Liste an Wunschthemen

Aufschlussreich und höchst unterschiedlich waren auch die Antworten auf die Frage, zu welchen Themen die Befragten gerne mehr lesen würden. Die Wunschliste ist lang und reicht von ausführlicheren Berichten zu Hilfsmitteln, Artikeln über den Umgang mit Sehbehinderung bei Familienangehörigen, Berichten über die Alltagsbewältigung von Betroffenen bis zu Artikeln zu medizinischen Themen und Forschungsfragen. Erwartungsgemäss beurteilten die antwortenden Personen je nach Einsatzgebiet oder persönlicher Beziehung zum Thema Sehbehinderung andere Themen als für sie relevant und spannend.

Erfreulich oft wurde der Platz für persönliche Anmerkungen genutzt. So wurden die vielseitige und interessante Themenauswahl erwähnt, das ansprechende Layout der Zeitschrift, die aktuellen und gut recherchierten Artikel oder die Ausgewogenheit als Fachblatt und Informationen für betroffene Personen. Gewünscht wurden mehr Testberichte über Hilfsmittel oder vermehrt Porträts von seh- und hörsehbehinderten Menschen, aber auch ausführlichere Bildbeschreibungen. Zudem ist das Lesen der Zeitschrift mittels Lesegerät wegen der vielen Kontrastwechsel eine Herausforderung.

Wie schon erwähnt, war der Rücklauf auf die Umfrage kleiner als erhofft. Aufgrund dieser Tatsache ist das Resultat nicht als repräsentativ für die ganze Leserschaft zu be werten. Trotzdem lassen sich doch gewisse Rückschlüsse ziehen: Etwa wie die Aufmachung und der Inhalt der Zeitschrift im Grossen und Ganzen beurteilt werden und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Zudem werden die jetzigen Erfahrungen mit der Umfrage mit Sicherheit in die Anlage und Fragestellung einer nächsten Befragung einfliessen.

———————————————————————————

Podium zu den Zukunftsperspektiven der Berufsintegration

Was sind Faktoren, die eine Berufseingliederung oder den Erhalt des Arbeitsplatzes fördern? Welche Zukunftsperspektiven eröffnen sich in der Berufsintegration? Diese Fragen stehen im Nachgang zur Studie zum Arbeitsleben von Menschen mit Sehbehinderung (SAMS) im Zentrum der Podiumsveranstaltung, die traditionell am Vormittag der offiziellen Delegiertenversammlung des SZB stattfindet. Auf dem Podium debattieren unter der Leitung von Stefan Spring, Forschungsbeauftragter des SZB, Nationalrätin Marina Carrobio Guscetti, Martin Keiser, Leiter Sozialpolitik u. Sozialversicherungen vom Schweizerischen Arbeitgeberverband, Gregor Wadenpohl, Leiter SBHprofessional, Denise Gehrig, Leiterin Beratung SBb und Ismael Tahirou, Vorstandsmitglied und Interessenvertreter SBV. Die 67. Delegiertenversammlung des SZB findet dieses Jahr am 18. Juni im Kursaal Bern. Eine Zusammenfassung der Podiumsveranstaltung wird in der nächsten Ausgaben von tactuel erscheinen.