Aus dem SZB
Wichtige Brücke zur Aussenwelt
Neue Kommunikations-Assistentinnen und –Assistenten zertifiziert
Zum zweiten Mal führte der SZB in der Deutschschweiz einen Ausbildungsgang für Kommunikationsassistenz durch. Sechzehn Lehrgangsteilnehmende konnten im Rahmen einer kleinen Feier ihr Zertifikat entgegennehmen. Bei den betroffenen Personen stösst dieses Angebot seit der Einführung auf eine immer stärkere Nachfrage.
Von Norbert Schmuck
Die Nachfrage nach Kommunikationsassistenz habe sich bei hörsehbehinderten und taubblinden Menschen seit der Einführung des Angebotes im 2006 mehr als verdoppelt, sagte Muriel Blommaert, Leiterin der SZB-Beratungsstellen für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen. Anhand der Zahlen zeigte sie auf, wie wichtig dieses Angebot für Betroffene mittlerweile ist. Dies sei auch mit ein Grund gewesen, erneut einen Lehrgang durchzuführen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Sechzehn Personen nahmen an der 20-tägigen Ausbildung teil und konnten Ende letzten Jahres in Lenzburg aus den Händen der Lehrgangsleitung das Zertifikat entgegennehmen.
Anita Rothenbühler, Präsidentin der Selbsthilfeorganisation „tactile“ für hörsehbehinderte Menschen zitierte in ihrer Ansprache Helen Keller: „Blindheit trennt von den Dingen, Taubheit von den Menschen“. Sie folgerte daraus: „Wenn uns also die Doppelsinnesbehinderung von den Dingen und von den Menschen trennt, dann müssen Verbindungsmöglichkeiten geschaffen werden, die uns den Zugang zu den Dingen und die Verbindung zu unseren Mitmenschen ermöglichen. Der Weg zu diesen lebensnotwendigen Quellen führt unweigerlich über die Kommunikation. Die professionelle Assistenz-Dienstleistung hat uns betroffene Menschen dazu bewogen, unsere Bedürfnisse, Ressourcen und gesellschaftlichen Perspektiven aktiv in Betracht zu ziehen und diese mit Hilfe von Kommunikationsassistenzen verwirklichen zu können“. Das Angebot sei eine wichtige Brücke zur Aussenwelt.
Betroffenen Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in eigener Verantwortung zu ermöglichen, ist eine der Maxime des SZB. Ich danke den Verantwortlichen für die erfolgreiche Durchführung des wichtigen Lehrgangs sowie „Sonos“ für die gute Zusammenarbeit. Mein Dank gilt auch der Armin und Janine Kurz-Stiftung, die den Lehrgang grosszügig finanziell unterstützt hat.
Zurzeit sind über 30 deutsch sprechende und neun französisch sprechende ausgebildete Kommunikations-Assistentinnen und -Assistenten im Einsatz. Sie unterstützen bei Schwierigkeiten in der Kommunikation mit anderen Menschen oder mit modernen Kommunikationsmitteln, beim Einkaufen oder bei der Freizeitgestaltung und werden nach Zeitaufwand honoriert.
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Erfolgreicher Abschluss „Orientierung und Mobilität“
von Peter Greber
Anfang Januar 2014 fand in Zürich die Diplomübergabe an die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der ersten Höheren Fachprüfung „Spezialistin/Spezialist für die Rehabilitation von sehbehinderten und blinden Menschen – Fachrichtung Orientierung und Mobilität“ statt. Stefan Zappa als SZB-Präsident hielt die Laudatio, und Thomas Dietziker als Präsident der Qualitätssicherungskommission überreichte die Diplome an die sieben erfolgreichen neuen O+M-Lehrer/innen:
- Denise Bosshard, Zollikofen
- Roseline Caprez, Zürcher Sehhilfe
- Willi Fäh, Obvita
- Thomas Fischer, Baar
- Claudia Friedli, Baar
- Björn Hauswirth, Blindenführhundeschule Allschwil
- Mäde Müller, SZB-Taubblindenberatung
- Rebekka Pally, Baar
Als erfolgreichste Diplomandinnen mit einem hervorragenden Notendurchschnitt von 5,7 wurden zudem Mäde Müller und Claudia Friedli geehrt.
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Poster Sehbehinderung wieder erhältlich
Das Poster „Zwischen Sehen und Nichtsehen“ ist überarbeitet ab Mitte März wieder erhältlich. Simulationsbilder zeigen, wie Sehbehinderungen das Sehen beeinträchtigen. Das Poster (4-farbig, 50 x 70cm) eignet sich als Information und kann auch für Schulungszwecke eingesetzt werden. Ein Begleitblatt (A4) hilft mit grafischen Darstellungen das Sehen zu erklären. Bestellungen über www.szblind.ch.