ObvitaOBV wird obvita
Der Ostschweizerische Blindenfürsorgeverein (OBV) erhält im Zuge seiner Neuausrichtung einen anderen Namen: «obvita » führt das bekannte «OBV» weiter, ergänzt es durch «vita» (lateinisch: Leben) und den zusätzlichen Claim «Wir schaffen Lebensqualität». Neben dem neuen Namen und einemeinheitlichen Erscheinungsbild nimmt die Organisation Änderungen bei den Angeboten, den Dienstleistungen und der Infrastruktur vor.

TWS-Kampagne 2012: Gute Beschriftungen
Das Thema der Kampagne «Tag des Weissen Stocks» lautet im Jahr 2012: «Kleine Schriften – grosse Probleme. Gute Information muss für alle lesbar sein.» Am 15. Oktober wird mit verschiedenen Aktionen in der ganzen Schweiz darauf aufmerksam gemacht, was nicht nur sehbehinderten, sondern letztlich allen Menschen hilft: Beschriftungen und Signalisierungen, die nicht blenden, die gut mit ihrem Hintergrund kontrastieren, gross und deutlich verfasst und auf Augenhöhe montiert und mit Relief- oder Punktschrift ergänzt sind.

Hommage an die «Fingeraugen»
Vor knapp einem Jahr, im Juli 2011 starb die blinde Autorin Ursula Burkhard aus Basel. Ihre Bücher prägten über Jahrzehnte das Sehbehindertenwesen. In «Geschichten vom Büblein mit den Fingeraugen», «Licht im Dunkel» oder «Die Blinden werden sehen» schildert sie Erfahrungen aus ihrem Unterricht mit blinden und sehbehinderten Kindern. Ursula Burkhard verfasste Märchen, Gedichte und Kurzgeschichten und setzte sich in ihren Publikationen auch mit den Farbvorstellungen blinder Menschen auseinander. Ihre Bücher sind in der Fachbibliothek des SZBLIND in St. Gallen ausleihbar.

Patricia Pedrina
Ende September 2012 geht Patricia Pedrina in Frühpension. 34 Jahre lang hat sie als Sozialarbeiterin und später als Leiterin die Beratungs- und Rehabilitationsstelle für Blinde und Sehbehinderte des Kantons Bern aufgebaut und geprägt. Die dreisprachige Leiterin trug wesentlich zum Zusammenschluss verschiedener Beratungsangebote im Kanton Bern bei – so entstand 1987 eine eigenständige kantonale Beratungsstelle unter dem Dach von Trägerorganisationen aus Selbsthilfeund Fürsorgeverein – damals eine Schweizer Premiere und heute eine bewährte Organistationsform.

Audio-Guide für das Steinmuseum
Das in der Altstadt von Solothurn gelegene private Steinmuseum wird blindengerecht eingerichtet. Es präsentiert unter anderem «Steindokumente » – Lapidariums-Exponate aus Solothurner Stein – von der Römerzeit bis zum 20. Jahrhundert. Diese Exponate kann man neu anfassen. Die blinde Radiojournalistin Yvonne Scherer erarbeitete zudem mit verschiedenen Interviewpartnern einen Audio-Guide zu elf Exponaten, der anlässlich des Internationalen Museumstags am 20. Mai 2012 im Solothurner Steinmuseum der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Neuer Direktor im BSV
Das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV hat einen neuen Direktor. Jürg Brechbühl, der 56jährige langjährige BSV-Vizedirektor wurde vom Bundesrat zum Nachfolger von Yves Rossier ernannt, der als Staatssekretär ins Departement für auswärtige Angelegenheiten wechselt. Jürg Brechbühl tritt sein Amt offiziell am 1. Juli 2012 an.

Co-Leitung in Zürich
Die Schule der Stadt Zürich für Sehbehinderte (SfS) hat seit dem Schuljahr 2011 / 2012 eine Co-Leitung. Die Leitung der Tagesschule und der übergeordneten Aufgaben liegen bei der bisherigen Leiterin Susanne Dütsch; die Verantwortung für die Integrierte Sonderschulung trägt die bisherige Stellvertreterin Barbara Roux. Die SfS besteht seit 1960.

Bücher in Grossdruck
Speziell für ältere Leserinnen und Leser hat die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte Eigenproduktionen mit der Grossdruckschrift Tiresias konzipiert. Mit den angedeuteten Serifen («Buchstabenfüsschen») ähnelt Tiresias vertrauten Zeitungsschriften,
ist jedoch einfacher zu lesen. Mit Schriftgrössen ab 17 Punkt-Schrift, einem grossen Zeilenabstand und hohem Kontrast soll das Lesen trotz Sehbehinderung ermöglicht werden. Bisher umfasst das Angebot vor allem Belletristik.

Tag der Offenen Tür bei der SBS
Unter dem Motto «Wenn jemand eine Reise tut…» lädt die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte am 30. Juni 2012 zum Tag der Offenen Tür ein. Der blinde Reisende Martin Näf berichtet von seinen Exkursionen, die Hunde der Blindenführhundeschule Allschwil leisten einen Hindernisparcours. Daneben warten ein Live-Hörspiel, eine Dunkelkammer, ein Relief zum Selbstgestalten und die Vorstellung von Hörfilmen auf die Besucher.