Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser

Bild Ann-Katrin GässleinIm Sommer 2013 erhielt der SZB auf der Delegiertenversammlung einen Auftrag, der weitreichende Folgen haben sollte: Eine „nationale Informationskampagne“ soll die „Möglichkeiten zur Verbesserung der Unabhängigkeit und der Lebensqualität der 325‘000 sehbehinderten Menschen in der Schweiz“ bekannt machen.

So entstand „Schlecht sehen? Und doch gut leben!“ – eine Kampagne, die mit dem Erscheinen dieser tactuel-Ausgabe offiziell startet. Verschiedene Massnahmen und Aktionen sind vorgesehen, um Low Vision-Beratung und –Rehabilitation bei unterschiedlichen Zielgruppen bekannt zu machen: Am wichtigsten ist es, Menschen zu erreichen, die bereits eine augenärztliche und optische Abklärung hinter sich haben – Menschen, denen aus Sicht des Mediziners oder der Medizinerin nicht mehr weiter geholfen werden kann. Sie sollen erfahren, welche Hilfsmittel für den Alltag sinnvoll sind und welche Strategien es gibt, um das noch vorhandene Sehvermögen optimal einzusetzen. Diese Menschen wollen wir an unterschiedlichen Orten ansprechen: In der Praxis von Augenärzten und –ärztinnen, in Heimen, durch das Pflegepersonal der Spitex, über die Publikationen der Krankenkassen und vieles mehr. „Schlecht sehen? Und doch gut leben!“ ist eine Botschaft, die Mut machen und aufrichten will.

In dieser Ausgabe lesen Sie, wie sich unterschiedliche Fachpersonen – eine Augenärztin, eine spezialisierte Optikerin und eine Ergotherapeutin – in der interdisziplinären Low Vision-Arbeit einbringen. Dann haben wir eine Reihe von Fachbeiträgen zusammengestellt: Sie zeigen erfolgreiche Methoden, wie Low Vision in der Praxis funktioniert. Darunter ist gerade das Training für exzentrisches Sehen für Patientinnen und Patienten mit AMD eine interessante Rehabilitationsmöglichkeit.

Weitere Fachbeiträge, Erfahrungsberichte und Hintergrundinformationen zu Low Vision in der Schweiz erfahren Sie auch auf unserer Website: www.schlechtsehen-gutleben.ch. Dort wird immer wieder etwas Neues aufgeschaltet.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Ann-Katrin Gässlein, Redaktorin