Leitfaden für die Praxis

Das Buch „Rehabilitation bei Sehbehinderung und Blindheit“ liefert eine ausführliche Darstellung der Bedarfsermittlung, Auswahl und Verordnung von Seh- und Blindenhilfen – für Augenärzte in Klinik und Praxis und alle, die in der Versorgung sowie bei Kostenträgern und im Gutachterwesen tätig sind: Welches Hilfsmittel eignet sich bei welchen Bedürfnissen und Voraussetzungen? Was muss bei der Anpassung und Handhabung der Hilfsmittel beachtet werden? Was ist bei speziellen Krankheitsbildern zu berücksichtigen?

Maritzen, Astrid, Kamps, Norbert. Rehabilitation bei Sehbehinderung und Blindheit, Berlin : Springer, 2013.

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In einer rätselhaften Welt

Als Ursula Bodmer 1951 in Zürich zur Welt kommt, merkt niemand etwas. Nach einiger Zeit aber zeigt sich, dass das Kind, dessen Mutter es sofort nach der Geburt verlassen hat, blind und taub ist. Ursula steht eine Heimkarriere bevor – die Ärzte gehen von einer kurzen Lebensdauer aus. Doch allen Prognosen zum Trotz ist aus dem kleinen Mädchen von einst eine mittlerweise 60-jährige Frau geworden. Ein Wunder? Ja und nein. Vor fünf Jahrzehnten hat Anita Utzinger das Kind in ihre Obhut genommen. Seither und bis heute findet sie als Pflegemutter mit ihrer Liebe Zugang zu Ursulas rätselhafter Welt.

Lyssy, Rolf. URSULA Leben im Anderswo, Zürich: Praesens Film, 2011.

Weitere Neuanschaffungen der SZBLIND-Fachbibliothek mit ausführlicher Beschreibung finden Sie auf der Website: www.szblind.ch/angebot/fachbibliothek.html

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Grundlagenwissen zum Usher-Syndrom

von Stefan Spring

Das Usher Syndrom ist eine der wichtigsten Ursachen für eine bereits in jüngeren und mittleren Lebensjahren entstehende Hörsehbehinderung. In der Schweiz sind vor allem zwei Unterformen verbreitet: Typ I, welcher Menschen mit angeborenen Gehörlosigkeit, und Typ II, der Menschen mit angeborenen Schwerhörigkeit betreffen. Beiden Typen gemeinsam ist die in der Regel sich ab der Pubertät manifestierende Retinopatia Pigmentosa (RP), also der Verlust des peripheren Sehens. Weitere Einschränkungen wie Nachtblindheit und Gleichgewichtsstörungen können hinzukommen. Die RP ist fortschreitend und führt zum Röhrenblick. In manchen Fällen erblinden die Betroffenen. U. Horsch, Pädagogikprofessorin im Polen, und A. Wanka, Blinden- und Gehörlosenpädagogin in Heidelberg, haben mit Hilfe von 30 Autorinnen und Autoren auf rund 300 Seiten das heute zum Usher-Syndrom vorhandene Wissen aus medizinischer, pädagogischer und psychologischer Sicht zusammengetragen. Weitere Beiträge stammen von betroffenen Menschen, ihrer Selbsthilfebewegung oder von Unterstützungsorganisationen. Die Situation in der Schweiz wurde durch die Forschungsstelle und die Usher-Informationsstelle des SZBLIND beschrieben. Die 2011 erschienene Studie zur Lebenslage hörsehbehinderter Menschen in der Schweiz lieferte die aktuellen Grundlagen. Für Unterlagen zum Syndrom oder kurze Schulungsveranstaltungen haben die SZBLIND Beratungsstellen für hörsehbehinderte Menschen spezielle Angebote entwickelt.

U. Horsch, A. Wanka (Hrsg). Das Usher-Syndrom – Eine erworbene Hörsehbehinderung. Grundlagen – Ursachen – Hilfe, Reinhardt Verlag München und Basel, 2012

Das Buch ist auch in der SZBLIND-Fachbibliothek erhältlich.