Apfelschule zieht Erfolgsbilanz

von Urs Kaiser

Die Apfelschule ist ein Projekt der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe: Erfahrene Anwenderinnen und Anwender helfen den „Neuen“ und zeigen ihnen, wie sie ihr Smartphone oder Tablet trotz fehlendem oder eingeschränktem Sehvermögen bedienen und nutzen können. Ausserdem zeigen sie, welch wertvolle Dienste ihr iPhone, iPad, iPod oder Mac im Alltagsleben leisten kann. Sechs Monate nach dem Start zieht die Schule eine positive Bilanz: Sieben ehrenamtliche Lehrpersonen, über 100 Schülerinnen und Schüler, 20 Kurse, diverse Infoveranstaltungen und Seminare und eine Homepage mit guter Besucherquote, Online-Erfahrungsgruppen und vielen persönlichen Beratungen.
Aus meiner Sicht liegt der Erfolg der Apfelschule an drei Gründen: Smartphones und Tablets sind gerade für blinde und im Sehen stark eingeschränkte Menschen ein zunehmend wichtiges Hilfsmittel. Sie setzen dort ein, wo Blindheit oder Sehbehinderung im Alltagsleben Grenzen setzen; beim Informationszugang und bei der Mobilität. Viele Informationen wären für uns ohne diese kleinen „Wunderdinger“ schlicht nicht zugänglich: Ortungs- und Navigationsdienste hingegen eröffnen ganz neue Perspektiven.

Wer den grössten Nutzen hat, hat auch Interesse, sich damit auseinanderzusetzen: Darum gibt es mittlerweile eine stattliche Anzahl betroffener Menschen, die in Sachen Anwendung und Bedienung von Smartphones und Tablets ein beachtliches Wissen und eine erstaunliche Fertigkeit erworben haben. Die Grundvoraussetzung ist natürlich die Zugänglichkeit der Geräte, wie sie z.B. von Apple mit den Bedienungshilfen „Voice Over“ und „Zoom“ geschaffen wurde. Doch der eigentliche Nutzen erschliesst sich durch Erfahrung, Ausprobieren und Üben.
Nicht zuletzt macht es grossen Spass und Freude, etwas weiterzugeben, was man herausgefunden hat. Unsere Nutzinnen und Nutzer teilen ihr Wissen mit anderen Betroffenen und profitieren umgekehrt von ihren Erfahrungen. Die Apfelschule ist damit im Kern ein Austausch und das gemeinsame Bestreben, die Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien für uns nutzbar zu machen.

Weitere Informationen: www.apfelschule.ch; info@apfelschule.ch

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Aus dem SZBLIND-Kursprogramm

  • Medizinische Grundlagen der Sehbehinderung
    mit Dr. med. O. Job
    Kursort: Luzern, Datum: 12. und 13. März 2013, SZBLIND-Kurs 1004.1
  • Fortbildungszyklus: Systemische Bewegungstherapie und Beratung: Entwicklungsförderung im Dialog mit Kindern / Jugendlichen mit Mehrfachbehinderung
    mit R. Heule und R. Klaes
    Kursort: Zürich, Datum: 4. und 5. April 2013, SZBLIND-Kurs 968.1
  • Fortbildung für Augenoptikerinnen und –optiker
    Elektronische Lupen vs. klassische Lupen, Brillenglasbestimmung bei schrägem Glasdurchblick und Erlernen von Low Vision-Trainingsmethoden in Theorie und Praxis
    mit A. Graf-Beilfuss und S. Trefzer
    Kursort: Lenzburg, Datum: 13. Mai 2013, SZBLIND-Kurs 1019

Das vollständige Kursprogramm des SZBLIND mit detaillierter Beschreibung finden Sie auf der Website: www.szblind.ch/angebot/weiterbildung.html