Zwei auflagenstarke Jubilare

Am 7. Februar 2012 feierte die literarische Welt den 200. Geburtstag von Charles Dickens (1812 – 1870), einem der wichtigsten und einflussreichsten Autoren des 19. Jahrhunderts. Werke wie «Oliver Twist», «David Copperfield» und «Grosse Erwartungen» gehören seit ihrem Erscheinen zum Kanon der europäischen Literaturgeschichte. «Dickens Superstar» könnten wir titeln, bedenkt man die ungebrochene Popularität seiner Bücher. Die Zahlen sind atemberaubend: mit bis heute mehreren hundert Millionen verkauften Exemplaren ist er bei Weitem der meistgelesene Au-tor der Welt, nur gerade die Bibel und Mao Zedongs Schriften fanden einen noch grösseren Absatz. Wobei anzunehmen ist, dass bei Letzteren ganz andere Gründe die Auflage in die Höhe trieben als das pure Lesevergnügen, welches jeder Dickens-Roman garantiert.

  • Oliver Twist. Ausleihe: DS 20590
  • David Copperfield. Ausleihe: DS 3800
  • Grosse Erwartungen. Ausleihe: DS 17875
  • uva.

Im März dieses Jahres war dann der 100. Todestag von Karl May. Nicht so auflagenstark wie Dickens, kann May mit diesem wohl auch in anderen Belangen nicht ganz mithalten. Gut oder schlecht: die Gegensätze sind bei ihm immer zweifelsfrei deutlich. Entweder hochwohl edelmütig oder abgrundtief niederträchtig sind seine Romanfiguren. Gut oder schlecht: Die Meinungen über Karl May sind weitgehend unvereinbar. Die einen halten ihn für einen Verfasser mehr oder weniger harmloser Trivialliteratur die anderen sehen in ihm «den letzten Grossmystiker unserer Zeit» (Arno Schmidt). «Ich blieb ein Kind für alle Zeit» bekannte May. Die Identifikation mit seinen Romanfiguren reichte weit über das übliche schriftstellerische Mass hinaus bis zu dem Punkt, wo er öffentlich behauptete, er sei tatsächlich Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi und habe deren Abenteuer wirklich erlebt. Praktisch das gesamte Oeuvre der alten Schmetterhand ist in der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte SBS ausleihbar.

Klavier lernen – Punkt für Punkt

Ein neuartiges Klavierlehrbuch der SBS ermöglicht sehbehin-derten KlavierschülerInnen, gleichzeitig die Blindennoten-schrift und das Klavierspielen bei sehenden KlavierlehrerInnen zu erlernen. Das Lehrbuch ist in Blindenschrift und in Schwarz-schrift erhältlich. In der Schwarzschriftausgabe befindet sich unter jedem Musikstück die Darstellung der Braille-Noten-schrift. Die Kapitel der Klavierschule sind nach zunehmendem Schwierigkeitsgrad geordnet. Sie eignet sich somit für Anfän-ger und Fortgeschrittene, für Kinder und Erwachsene. Martin H. Rembeck: «Klavier lernen Punkt für Punkt. Für Se-hende und Blinde»

Die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde-, Seh- und Lesebehinderte SBS in Zürich verleiht Hörbücher, Bücher und Musikalien in Blindenschrift, Grossdruckbücher, Hörfilme und tastbare Spiele an blinde und sehbehinderte Menschen. Weitere Informationen: www.sbs.ch