Hindernisfreiheit meint im Idealfall, dass die gesamte gebaute Umwelt im Sinne eines „design for all“ für alle Menschen zugänglich und benutzbar gestaltet wird. Anlass für unseren Schwerpunkt zur hindernisfreien Architektur ist unter anderem, dass die Fachkommission sehbehinderten gerechtes Bauen der Fachstelle für Hindernisfreie Architektur 25 Jahre alt wird.

Warum sich die Schaffung der Fachkommission 1995 als ein Erfolgsmodell entpuppt hat und was sich im letzten Viertjahrhundert in Sachen Hindernisfreiheit für Sehbehinderte Menschen getan hat, erklärt das Interview mit Eva Schmidt, Leiterin der Fachstelle.
Dass ein „Design for all“ bei Um- oder Neubauten jeweils eine planerische und gestalterische Herausforderung ist, zeigt das Beispiel des Toni Areals in Zürich. Andrea Eschbach hat einen Augenschein genommen und zeigt in ihrem Artikel auf, wie dank umfangreicher Analysen und konsequenter Umsetzung ein best practice Beispiel in Sachen Hindernisfreiheit entstehen kann.
Nicht immer glückt aber das „design for all“. Oft werden – zum Teil unbewusst – die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit nicht berücksichtigt. „Wir müssen unsere Stimmen erheben“ schlussfolgern daher die drei betroffenen Menschen, die Beispiele geben, wie sie sich selbst erfolgreich für die Aufhebung der für sie bestehenden Hindernisse eingesetzt haben.

Unsere Rubrik Plattform nimmt das Thema Hindernisfreiheit in zwei verwandten Dimensionen auf. Wir zeigen am Beispiel des Projekts booxaa.ch auf, wie in der Westschweiz eine digitale Bibliothek für barrierefreie Lehrmittel entstanden ist. Und wir publizieren eine Zusammenfassung der Studie der Stiftung «Zugang für alle» zur Barrierefreiheit von Onlineshops.

In der Hoffnung auf eine Besserung der Pandemiesituation in der Schweiz nehmen wir in dieser Ausgabe unsere Rubrik Kultur und Veranstaltungen wieder auf. Ausserdem möchten wir in eigener Sache auf die spannende Arbeit im Vorstand des SZBLIND hinweisen. Für die Neuwahlen des Vorstands an der diesjährigen Delegiertenversammlung sind wir gespannt auf Kandidaturen aus dem Sehbehindertenwesen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und weiterhin gute Gesundheit!

Nina Hug, Redakteurin tactuel Deutschschweiz