Kampagne „Schlecht sehen? Und doch gut leben!“ erfolgreich abgeschlossen

Von Ann-Katrin GäsBild_tactuel_Aus dem SZB_Kampagnenberichtslein

Von März 2015 bis Februar 2017 lief die SZB-Kampagne „Schlecht sehen? Und doch gut leben!“ Hintergrund der Kampagne war die Erkenntnis, dass immer mehr älteren Menschen mit Sehproblemen rein medizinische Massnahmen nicht länger helfen, „Was tun, wenn der Augenarzt nicht mehr weiter weiss?“ lautete daher die erste Botschaft. Was tun, wenn die Sehfähigkeit weder mit Brille, Kontaktlinsen oder Operationen verbessert werden kann? Dann kommt Low Vision-Beratung und –Rehabilitation ins Spiel: „Low Vision heisst: Die Wahrnehmung lässt sich immer verbessern!“ lautete die zweite, hoffnungsvolle Botschaft. Und die dritte war der Erkenntnis geschuldet, dass eine Lupe oder ein Lesegerät allein nicht ausreichen: „Beratung, Hilfsmittel und Training helfen auch Ihnen!“

Die Kampagne verfolgte das Ziel, die Angebote der Low Vision-Beratung und –Rehabilitation in der ganzen Schweiz bekannter zu machen. Erster wichtiger Gesprächspartner war die Schweizerische Gesellschaft für Opthalmologie (SOG), ein Zusammenschluss der Augenärztinnen und –ärzte der Schweiz. Mit der SOG entwickelte sich eine erfreulich produktive Zusammenarbeit. Der SZB konnte Informationsmaterial zur Kampagne in mehreren Versänden an die Mitglieder der SOG senden, erhielt ein Zeitfenster, um auf der jährlichen Konferenz das Thema vorzustellen und wurde dabei durch Fachärzte unterstützt. In der abschliessenden Umfrage zeigte sich, dass viele Augenärzte und –ärztinnen über Low Vision-Angebote gut informiert sind und das Thema im Umgang mit ihren Patienten und Patientinnen auf der Agenda haben.

Für die Umsetzung der Kampagnenziele war der SZB auf die Weiterführung und Vertiefung auf regionaler Ebene angewiesen. Die Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen für Low Vision ergab einerseits grossen Zuspruch und positive Rückmeldungen auf die Kampagne, aber auch z.T. Infragestellungen. Nicht überall konnten oder wollten Low Vision-Angebote stärker beworben werden. Für künftige Kampagnen ist es wichtig, genau zu klären, in welcher Region welche Massnahmen erwünscht und wichtig sind.

Weiter wurden alle Alters- und Pflegeeinrichtungen der Schweiz wurden schriftlich über die Kampagne und die regionalen Low Vision-Angebote informiert. Für die Spitexorganisationen entwickelte die Kampagnengruppe ein eigenes Merkblatt. Über 30 Artikel in der Tages-, Wochen- und Fachpresse behandelten das Thema. Die Broschüre „Schlecht sehen? Und doch gut leben!“, die sich als wichtigstes Instrument der Kampagne herausstellte, wurde dreimal nachgedruckt. Besonders nachgefragt und gut besucht waren auch die Füllerinserate und die Website: www.schlechtsehen-gutleben.ch

Die Kampagne hat etwas Wichtiges angestossen: das Bewusstsein für die wichtige Low Vision-Rehabilitation und –Beratung zu schärfen. Sie zeigte auch, dass der SZB als Dachorganisation im Blinden- und Sehbehindertenwesen zusammen mit anderen Partnern ein solches Thema professionell und wirksam umsetzen kann.