Nina Hug, Redaktion tactuel Deutschschweiz
Nina Hug, Redaktion tactuel Deutschschweiz / Bild: Daniel Winkler

Liebe Leserin, lieber Leser,

Technische Innovationen können ein Baustein sein, um der Inklusion von Menschen mit Sehbehinderung den Weg zu ebnen. Mit ihrer Hilfe lassen sich behinderungsbedingte Barrieren abbauen und eine grössere Autonomie erzielen. Wir werfen einen Blick auf das weite Feld der Erfindungen zugunsten von Menschen mit einer Sehbeeinträch-tigung.

Die Errungenschaft des Smartphones, das mit seinem multisensorischen Display visuelle, auditive und taktile Informationen in einem einzigen Display kombiniert, ist aus dem Alltag von Menschen mit einer Sehbehinderung kaum mehr wegzudenken. Ist das Smartphone zum Blindenstock des 21. Jahrhunderts geworden? Wahrscheinlich nicht: Um sich auf der Strasse bewegen zu können, werden Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung auch in Zukunft auf den weissen Stock angewiesen sein. Aber die technischen Innovationen der letzten Jahre erleichtern Betroffenen den Alltag um ein Vielfaches. Lesen Sie davon im ersten Schwerpunktartikel.

Wenn man sich ein bisschen umhört und in das Thema der Innovationen zugunsten von Menschen mit Beeinträchtigungen abtaucht, merkt man schnell: es gibt viele kleine und grosse Initiativen in der Schweiz, die alle zum Ziel haben, das Leben von Betroffenen mit einer Beeinträchtigung zu erleichtern. Der SZBLIND schreibt alle drei Jahre den «Prix de la Canne blanche» aus, mit dem er besondere, innovative Leistungen zu Gunsten von Menschen mit einer Sehbehinderung auszeichnet. Wo entstehen solche innovativen Projekte? Dem ist tactuel nachgegangen und hat bei der Fondation Asile des Aveugles nachgefragt, wie sie Innovationsmanagement betreiben.

Ausserdem stellen wir Ihnen drei Bewerber-Projekte für den Prix de la Canne blanche vor: Eines davon ist «Head2Screen», welches Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung bei der Arbeit am Bildschirm unterstützt. Unbequeme Kopflupen sollen in die Mottenkiste wandern: Das Blickfeld auf dem Bildschirm soll künftig mithilfe künstlicher Intelligenz vergrössert werden. Im dritten Schwerpunktartikel erfahren Sie, wie das funktioniert.

Zu guter Letzt: In einem Interview erklärt Matthias Kuert die kürzlich lancierte Inklusionsinitiative und sagt, wovon bei deren Annahme auch Menschen mit einer Sehbehinderung profitieren können und wir stellen die Resultate der REVISA-Studie vor. Sie untersuchte die aktuelle Versorgung von schulpflichtigen Kindern mit Seh- und/oder Hörsehbehinderung durch spezialisierte Anbieter in der gesamten Schweiz und analysierte die strukturellen Bedingungen für die Ermittlung des Förderberdarfs, die Förderplanung und die Evaluation von Massnahmen in der Schweiz.

Ich wünsche Ihnen eine ansprechende Lektüre.

Nina Hug, Redaktion tactuel Deutschschweiz