Wie wichtig es für uns alle ist, einer regelmässigen Beschäftigung nachzugehen, wird vielen von uns in der aktuellen Corona-Krise erst so richtig bewusst. Zur Arbeit gehen zu dürfen, ist mehr denn je ein Geschenk. Für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung ist der Zugang zum Beruf weniger selbstverständlich als für viele andere Menschen. Sie können nicht alle Berufe wählen und müssen häufig mit Vorurteilen kämpfen, wenn sie eine Lehre beginnen oder eine feste Anstellung suchen.

Vor fünf Jahren untersuchte die „Studie zum Arbeitsleben von Menschen mit Sehbehinderungen (SAMS)“ die berufliche Gleichstellung sehbehinderter Menschen. Elf Empfehlungen, die aufzeigen wie es zu einer Verbesserung der beruflichen Integration kommen kann, resultierten daraus. Tactuel hat sich nun dafür interessiert, wie sich die Situation im Sehbehindertenwesen verändert hat und welche Empfehlungen der Studie umgesetzt werden konnten. Wir nehmen es vorweg: es hat sich sehr vieles bewegt! Dies berichten sieben Fachleute der beruflichen Integration im Sehbehindertenwesen, die wir interviewt haben.

Wie es ihnen konkret ergangen ist bei der Suche nach einer Arbeitsstelle und bei der Umschulung, schildern zwei Betroffene.
Im Schwerpunkt blicken wir ausserdem nach Deutschland, auf ein Forschungsprojekt der Universität Marburg, das die Zugänglichkeit der öffentlichen Weiterbildung für Menschen mit einer Sehbehinderung am Beispiel der Volkshochschule untersucht.

Wie erleben blinde Menschen die Formschönheit von Gegenständen? Das fragte sich eine junge Designstudentin bei ihrem Besuch im Restaurant Blinde Kuh in Basel. Aus dieser Frage resultierte ihre Bachelorarbeit, in der sie Cocktailgläser gemeinsam mit blinden Menschen entwarf. Den Bericht des Magazins hochparterre über diese sehr interessante Arbeit, dürfen wir dankenswerterweise im tactuel ebenfalls abdrucken.
In der Plattform berichtet ausserdem Carol Muggli vom Projekt „Barrierefreie Schweiz“, dass die Zugänglichkeit touristischer Angebote verbessern soll.

Leider können wir in dieser Ausgabe auf keine kulturellen Anlässe oder Veranstaltungen hinweisen. Aktuelle Informationen zu Anlässen aus dem Blindenwesen teilen wir aber immer auf unserer Facebookseite www.facebook.com/szblind. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre des tactuel Vergnügen bereitet.

Bleiben Sie gesund!

Nina Hug, Redakteurin tactuel Deutschschweiz