Professionalisierung der Live-Audiodeskription

Schweizer Stadttheater wollen vermehrt live audiodeskribierte Opern und andere Musiktheaterinszenierung anbieten – doch in der Deutschschweiz fehlt das spezifische Know-how. Die Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis hat deshalb im Juni eine erste Weiterbildung in Zürich mit der ausgewiesenen Expertin Anke Nicolai angeboten. In Zusammenarbeit mit den drei Schweizer Blinden- und Sehbehindertenverbänden wurden Interessierte, die bereits Erfahrungen mit Audiodeskriptionen in anderen Bereichen haben, eingeladen. Während fünf Tagen erhielten die zehn Teilnehmenden eine fundierte erste Einführung in die Live-Audiodeskription von Musiktheater. Dank Kostenübernahme durch die drei Schweizer Blinden- und Sehbehindertenverbände bezahlen die Teilnehmenden nur einen pauschalen Administrativbeitrag. Im Gegenzug verpflichten sie sich, in den nächsten Jahren aktiv am Angebot von qualitativ überzeugenden Audiodeskriptionen im Bereich Musiktheater mitzuwirken.

Personeller Wechsel bei KSiA

Das Kompetenzzentrum Sehbehinderung im Alter (KSiA) wird vom Verein für Menschen mit Sehbehinderung im Alter getragen. Ziel des Trägervereins und des Kompetenzzentrums ist, die nötige pflegerische Unterstützung für Menschen, die in der Schweiz im Alter eine Seh- oder Hörbeeinträchtigung erfahren, in die gesundheitliche Langzeitversorgung zu integrieren. Fatima Heussler, Gründerin des Vereins, zieht sich nun aus dem operativen Geschäft zurück und wechselt als Präsidentin in den Vorstand des Trägervereins. Die Gerontologin Lena Bernzen ergänzt den Vorstand. Im KSiA Team übernimmt Katherine Stöcklin die Geschäftsleitung. Neu im Team ist Monika Nievergelt. Sie unterstützt im administrativen Bereich.

Neue Fachkommission

Für die Umsetzung der Bestimmungen nach Art. 21 IVG in Bezug auf Informatikdienstleistungen für sehbehinderte und blinde Menschen wurde ein komplett neues Vertrags- und Tarifsystem erarbeitet, welches auf den 1. Juli 2019 in Kraft tritt. Um in dieses System einsteigen zu können, müssen Anbieter zugelassen werden. Ziel ist es, alle Anbieter vertraglich zu qualitativen Mindeststandards zu verpflichten, bevor diese auf der BSV-Liste der zugelassenen Anbieter aufgenommen werden. Damit wird sichergestellt, dass nur Anbieter auf diese Liste gelangen, die fachlich und organisatorisch zur hochwertigen Leistungserbringung in der Lage sind. Die dafür vorgesehene Zulassungskommission Informatik wird auf Wunsch des BSV durch den Dachverband SZBLIND geführt. Sie prüft Zulassungsanträge von Anbietern zuhanden des BSV und spricht eine begründete Empfehlung oder Nicht-Empfehlung aus.

Paarstudie SELODY

Für die Studie zum Einfluss einer Seh- oder Hörsehbehinderung auf die Paarbeziehung (SELODY) werden noch weitere Paare gesucht, die ihre Erfahrungen vertraulich zur Verfügung stellen. Anmeldungen sind noch bis Ende November möglich! Ein Formular zur Anmeldung sowie weiterführende Informationen finden Sie auf www.selody.ch oder telefonisch unter 044 635 75 44.

Präsidium Inclusion Handicap

Pascale Bruderer wurde an der Delegiertenversammlung von Inclusion Handicap unter tosendem Applaus als Präsidentin verabschiedet. Auf Antrag des Vorstandes wurde beschlossen, die bisherige Vize-Präsidentin Verena Kuonen mit dem Präsidium. Sie wird Inclusion Handicap ein Jahr lang vorstehen, bis 2020 Neuwahlen des Vorstands erfolgen. Verena Kuonen ist blind und engagiert sich ebenfalls im SBV.

Publikums-Newsletter SZBLIND

Im September versendet der SZBLIND erstmals einen Publikumsnewsletter. Der Newsletter wird über Aktualitäten aus dem SZBLIND und dem Sehbehindertenwesen, über Studien, Veranstaltungen und neue Hilfsmitteln informieren. Zudem sollen Berichte von betroffenen Menschen einfliessen, und über Projekte und deren Fortschritte berichtet werden. Anmeldung auf www.szblind.ch/newsletter

HfH Studium beliebt

An der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) werden im September 2019 rund 400 Personen neu ein Studium beginnen. 301 Personen werden im September neu in den Masterstudiengang Sonderpädagogik mit Vertiefungsrichtung Schulische Heilpädagogik (SHP) beziehungsweise 29 Personen in den Masterstudiengang mit Vertiefungsrichtung Heilpädagogische Früherziehung (HFE) aufgenommen. Die Bachelorstudiengänge Logopädie und Psychomotoriktherapie beginnen im September 2019 mit 44 beziehungsweise 25 neuen Studierenden. Durchschnittlich konnten zwei Drittel der Anmeldungen berücksichtigt werden.