Für ein professionelles Netzwerk bei Sehbeeinträchtigung im Alter

Die SZBLIND Studien COVIAGE und SELODY, die Berichte der Vereinigung von Patientinnen und Patienten mit Netzhauterkrankungen, Retina Suisse, und die Erfahrungen aus den Beratungsstellen für Menschen mit Sehbehinderung in der Schweiz zeigen, dass die Augenärztin oder der Augenarzt und die Hausärztin oder der Hausarzt für ältere Menschen die erste und hauptsächliche Referenzperson beim Auftreten einer Sehbeeinträchtigung sind. Die Alltagsbewältigung und die Mobilisierung von individuellen und sozialen Ressourcen können durch eine psychosoziale Beratung und sehbehinderungsspezifische Rehabilitation nachweislich verbessert werden. Die Schweiz besitzt im internationalen Vergleich gut ausgebaute psychosoziale Unterstützungsangebote, meist unter der Bezeichnung «Beratungs- und Rehabilitationsstelle für (erwachsene) Menschen mit Sehbehinderung» bekannt. Dennoch ist die Überweisung der Patientinnen und Patienten von den medizinischen Fachpersonen an eine Beratungsund Rehabilitationsstelle nicht gewährleistet. Es fehlt an einer systematischen Überweisungslogik und Zusammenarbeit zwischen Ophthalmologie, Hausarztpraxen und Beratungsstellen aus dem Sehbehindertenwesen. Der SZBLIND und Retina Suisse führen zu diesem Problemfeld unter der Bezeichnung PROVIAGE (Professional network for visual impairment in old age) aktuell eine wissenschaftliche Untersuchung durch. In den vergangen Monaten wurden betroffene Personen 70+, Augenärzt/innen, Hausärzt/innen, Optiker/innen, Altersberater/innen und die Leiterinnen und Leiter der in der Schweiz tätigen Rehabilitationsstellen befragt. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und bis Ende 2023 zusammen mit einer Expertinnen- und Expertengruppe diskutiert. Einerseits kann so dargelegt werden, wie die bisherigen Versorgungssysteme und die Versorgungsrealität (Zusammenarbeit zwischen medizinischer und psychosozialer Praxis) in der Schweiz aussehen. Andererseits können allfällige Lücken erkannt und Verbesserungsvorschläge entwickelt werden.

Projektbeschrieb befindet sich unter:
www.szblind.ch/Forschung


Aus dem Kursprogramm

Seelische Folgen einer Sehbeeinträchtigung
Psychologische Interventionen für die Beratung von Klientinnen und Klienten sowie ihren Angehörigen

Die Teilnehmenden
– setzen sich mit zwei häufigen psychologischen Konzepten (Trauer und Progredienz-Angst) und den Möglichkeiten auseinander, wie eine gesunde Verarbeitung dieser emotionalen Krisen im Beratungskontext gefördert
werden kann.
– unterstützen Klientinnen und Klienten sowie ihre Angehörigen in der Trauerverarbeitung.
– unterstützen Klientinnen und Klienten sowie ihre Angehörigen bei der Auseinandersetzung mit Progredienz-Angst.

Datum: 16. + 17. März 2023 (Donnerstag /Freitag)
SZBLIND-Kurs: 1483


Haptische Wahrnehmungsförderung
Die Teilnehmenden erfahren Grundlagen und Gestaltungsmöglichkeiten haptischer Wahrnehmungsförderung mit dem Schwerpunkt der Frühförderung.

Datum: 15. März 2023 (Mittwoch)
SZBLIND-Kurs: 1491


Details zu den Kursen entnehmen Sie der Website
www. szblind.ch/fuer-fachpersonen