Nina Hug, Redaktion tactuel Deutschschweiz / Bild: Daniel Winkler

Liebe Leserin, lieber Leser

Wir alle sind auf Hilfsmittel angewiesen. Den Kaffee brauen wir mit einer vollautomatischen Kaffeemaschine, die Wäsche waschen wir mit der Waschmaschine und die Wände streichen wir mit einem Pinsel. Stellen Sie sich vor, wie mühsam es wäre, wenn wir zum Kochen noch ein Feuer entfachen oder zum Waschen runter an den Fluss müssten.

Hilfsmittel erleichtern uns den Alltag. Für Sehende sind sie im Idealfall selbsterklärend und können ohne grosses Lesen der Bedienungsanleitung einfach in Betrieb genommen werden. Wenn die Produktegestalter bei ihrer Arbeit auch an Menschen mit Behinderungen denken, dann ist die Chance gross, dass das Endprodukt den Prinzipien des universellen Designs, bzw. des Universal Designs entspricht.

Fabian Winter von der interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik HfH in Zürich erklärt uns die drei Hauptprinzipien des Universal Designs und was ein gutes Hilfsmittel ausmacht, damit es von Menschen mit einer Behinderung barrierefrei benutzt werden kann.

Hilfsmittel im Universal Design können Gegenstände sein – wie zum Beispiel die analoge Waschmaschine von Miele, die Davide Sodano vom Miele Experience Center in Spreitenbach im Interview anspricht. Oder aber der Rollator für Menschen mit Sehbehinderung, der derzeit von unserer Fachstelle Hilfsmittel unter der Leitung von Stephan Mörker entwickelt wird.

Viele Hilfsmittel sind heute nicht mehr analog, sondern digital: Meistens in Form von Smartphone-Apps, mit deren Hilfe nicht nur sehbehinderte Menschen verschiedene Haushaltsgeräte steuern und bedienen können.

Digital ist auch das Internet: Auf Webseiten finden wir heraus, wann der nächste Zug fährt, wir informieren uns über das Kulturprogramm unserer Stadt oder suchen einen Handwerker.

Oft werden bei der Gestaltung von Webseiten aber Menschen mit einer Behinderung vergessen. Die Webseiten haben dann für diese Gruppe keinerlei Wert. Damit das bei der Migros nicht passiert, dafür sorgt Lenthe Basant. Als blinder Customer Experience Specialist ist er dafür verantwortlich, dass die Migros-Apps und der Online-Auftritt auch für andere Menschen mit einer Behinderung nach offiziellen W3C Accessibility Guidlines funktionieren, wie er uns im Interview erklärt hat.

Eines ist mir klar geworden: Hinter jedem analogen und digitalen Hilfsmittel steckt viel Arbeit. Wichtige Arbeit, die dafür sorgt, dass Menschen mit einer Behinderung barrierefreier und selbstständiger durchs Leben kommen.

Und nun wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre.

Nina Hug, Redaktion tactuel Deutschschweiz