Zum Internationalen Tag der Taubblindheit am 27. Juni lud der SZBLIND an einen Informationsstand in der St. Galler Altstadt ein. Hier konnten sich Interessierte über Taubblindheit und Hörsehbehinderung informieren. Denn diese doppelte Sinnesbeeinträchtigung und ihre Folgen sind in der allgemeinen Bevölkerung und selbst bei Fachleuten nur wenig bekannt.

von Andrea Eschbach

Am Tag der Taubblindheit informierten sich viele Interessierte am Stand des SZBLIND in St. Gallen.Wie es für betroffene Menschen ist, mit Taubblindheit zu leben, konnten die Besucherinnen und Besucher im Gespräch erfahren. Drei der rund 10’000 betroffenen Menschen in der Schweiz berichteten am Stand vom Leben mit Taubblindheit: der SZBLIND-Mitarbeiter Beat Marchetti sowie die beiden SZBLIND-Klienten Marianne Brandstetter und Anto Jelusic. Mitarbeitende des SZBLIND informierten die Besucherinnen und Besucher über die Lebenssituation hörsehbehinderter und taubblinder Menschen in der Schweiz und ihre Möglichkeiten, mit der sehenden und hörenden Welt zu kommunizieren. Die Resonanz war gross: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher wollten wissen, was es heisst, mit Taubblindheit zu leben. „Ich wusste bis jetzt nicht, dass es die Kombination taub und blind gibt“, sagte eine Passantin“. Und zwei junge Frauen ergänzten: „Ich bin überrascht, welch unterschiedliche Kommunikationsformen Taubblinde nutzen können“.

Für Aufsehen sorgten die gelungenen Einlagen der Tanzgruppe fab five (Ballettschule Rossetti), die das Thema mit spielerischer Leichtigkeit tänzerisch umsetzen und zeigten, dass auch taubblinde Menschen dazu gehören.

Der erstmals durchgeführte Event stiess auf reges Medieninteresse: Nicht nur in „Schweiz Aktuell“ wurde darüber berichtet, sondern auch in Teletop: In letzterer Sendung demonstrierte Beat Marchetti, wie er als Taubblinder dennoch an der Fussball WM die Spiele der Schweizer Nati mitverfolgen kann. Das Regionaljournal Ostschweiz dagegen begleitete Marianne Brandstetter bei alltäglichen Dingen wie dem Einkauf in einer Bäckerei.