Fachliteratur im Sehbehindertenwesen 4/2025
Adlerauge Anyel

Einsatzbereich: Das Programm »Adlerauge Anyel« fördert Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren sowohl funktionell (Bottom-up) als auch alltagsorientiert (Top-down) in allen Teilbereichen der visuellen Wahrnehmung. Dabei spielen die «Schau-genau-Regeln» eine grosse Rolle.
Beschreibung: «Ich konzentriere mich nur auf die Aufgabe vor mir! Ich sage mir leise im Kopf vor, was ich sehe! Ich schaue alles zweimal an und achte ganz genau auf die Einzelheiten!» … so sagt es sich der kleine Adler Anyel immer vor, wenn er eine Aufgabe erledigt. Das Programm Adlerauge Anyel bietet zehn detailliert ausgearbeitete Übungsstunden inkl. fertiger Arbeitsblätter und Hausaufgabenblätter als Download zum sofortigen Einsatz, neun strukturierte Elternmerkblätter zur Erklärung der visuellen Alltagsförderung, zwei ausgearbeitete Einheiten zur genauen Beurteilung der Ressourcen und Probleme sowie umfangreiche theoretische Ausführungen. Eingesetzt werden kann das Programm durch Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und andere therapienahe Berufe, um die therapeutischen Ziele im Bereich der visuellen Wahrnehmung zu unterstützen sowie durch Angehörige pädagogischer Berufe, um ein präventives, pädagogisches Förderprogramm zur visuellen Wahrnehmung in Kindergarten und Vorschule, im Hort, im Heilpädagogischen Tageszentrum oder auch in der Grund- und Förderschule zur Verfügung zu haben.
Norbert Lichtenauer, Martina Reif (2013) –
Idstein: Schulz-Kirchner. SZBLIND 2999
Blind mit Kind: Episoden aus unserem Alltag

Dieses Buch füllt eine Lücke, es wird dringend gebraucht! Denn die Vorurteile gegenüber blinden Menschen sind so stark, dass sie die Betroffenen einschränken und in der Tat behindern. Hannah Reuter beschreibt in ihren kurzen Berichten aus dem Alltag als Mutter mit kleinem Kind humoristisch und empowernd, was es heisst, sich vor allem als Mensch zu verstehen und die Fremdzuschreibungen, die eine Person auf ihre Blindheit reduzieren und sie erst danach überhaupt als Mensch wahrnehmen, wundernd zu bemerken und gleichzeitig mit diesem Buch zu hinterfragen. Ob auf dem Spielplatz, im Strassenverkehr, beim Malen oder Verkleiden, auf Reisen oder zuhause – Hannah Reuter versteht es, in einer unterhaltsamen und sprachgewandten Weise Anekdoten zu den Herausforderungen im (von aussen) behinderten Alltag mit Kind anschaulich zu machen. Für welche Personen ist das Buch zu empfehlen? Menschen, die das Privileg haben, sehen zu können, wird mit den kurzen, humorvollen und zugleich berührenden Alltagsreportagen die Möglichkeit gegeben, die eigenen Vorstellungen zu Blindheit hinterfragen zu können. Das Buch eröffnet für alle, die blind oder sehbehindert sind, viele empowernde Aha-Momente.
Hannah Reuter (2021). Insel Hiddensee:
w_orten & meer. SZBLIND 3001

