A_Fabrizio

Münze einwerfen, drehen und klar Sehen. Wenn es denn mit der Sicht so einfach wäre, wie mit einem Fernglas auf einer Aussichtsplattform. Eine positive Sehbeeinflussung durch optimierte Lichtverhältnisse und Kontraste kann aber bei visuell beeinträchtigten Menschen durchaus Abhilfe schaffen. Denn dadurch kann die Lesefähigkeit gezielt gesteigert und eine selbständige Lebensführung gewährleistet werden. Dies hat einen beträchtlichen positiven Einfluss auf Selbstwert und letztlich die Lebensqualität von betroffenen Menschen.

Seit bald 30 Jahren hat der SZBLIND die Low Vision-Rehabilitation in der Schweiz eingeführt. Diese versucht mit verschiedenen Massnahmen, das noch vorhandene Sehpotential sehbehinderter Menschen optimal auszunutzen. Neben der Entwicklung von neuen Sehtests und optischen Hilfsmitteln schult und unterstützt das Ressort Low Vision-Rehabilitation und optische Hilfsmittel Fachleute, die im Sehbehindertenwesen tätig sind. Hierbei geht es insbesondere um dieVermittlung von Fachwissen an Augenärztinnen und Augenärzte sowie Augenoptikerinnen und Augenoptiker und um die Bereitstellung von aktuellen Informationen zu Low Vision. Ausserdem engagiert sich das Ressort in der Beratung und Aufklärung, um eine möglichst sehbehindertengerechte Beleuchtung im Alltag von Betroffenen sicherzustellen.

Die aktuelle Ausgabe von tactuel möchte etwas Licht in noch unklare Bereiche rund ums Thema Low Vision bringen, zeigt den Stand der Dinge und wirft in Sachen Beleuchtung einen kurzen Blick in die Zukunft. Eines sei aber hier schon geklärt, nur durch die möglichst dichte Verbreitung des aktuellen Wissensstandes über Low Vision sowie die zielgerichtete Zusammenarbeit aller Fachkräfte, die im Sehbehindertenbereich arbeiten, sind klare und angemessene Aussagen an Betroffene über sinnvolle Optimierungsmassnahmen möglich, wodurch eine gewinnende Ausnutzung und Förderung des vorhandenen Sehvermögens erzielbar ist.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Antonietta Fabrizio, Redaktorin